Freitag, 22. September 2023

Märklin Motorrad

Via ebay erhielt ich nun ein Märklin-Modell welches der Anbieter Lineol zusprach. Vielleicht erklärte dass auch den günstigen Kurs für den das Modell angeboten wurde?

Aber das Sachkundige Auge hatte das Angebot sofort als Märklin-Modell ausgemacht. Da für mein Gespann noch ein Fahrer mit intakten Armen fehlte, habe ich das Angebot erworben.
Das Masse-Motorrad habe ich weiter unten ebenfalls schon gezeigt. Es gehört ja üblicher Weise zu einer Packung mit Ladegutteilen (2730 G)

Nun thront auf dem Gussmodell endlich ein intakter Fahrer, der aber nach wie vor immer noch keinen Lenker hat, an dem er sich festhalten kann.😁

Aber mit dem passenden Fahrer wirkt das Gespann doch gleich ganz anders. Vergleiche die Fotos mit denen etwas weiter unten.

Den Beifahrer hatte ich ja schon vor einiger Zeit dazu erworben.

Wie ich finde, tut dem Gussmodell der intakte Fahrer richtig gut.

Durch eine glückliche Fügung ist mir dieses alte Märklin Gussmotorrad in die Sammlung gerollt.
Es ist zwar nicht mehr das schönste, defekt und abgeliebt.
Man sieht dem Modell sein Alter an.

Da diese Motorräder bedingt durch den Metallguss zu Zinkpest neigen, bekommt man eher sehr selten Exemplare zu sehen, die noch tadellos in Schuss sind.
So zeigt auch mein Modell deutliche Spuren.
Beide Lenkerhälften fehlen. Da trifft es sich gut, dass auch beim Biker aus Masse beide Arme fehlen. Er hätte ja auch nichts woran er sich festhalten könnte.

Vorne auf dem Beiwagen sieht man Reste eines Sockels. Dort saß ehemals ein Maschinengewehr.
Damit wäre das Beiwagenmodell zweifelsfrei als Militärvariante identifiziert.
Das Märklin Motorrad wurde von 1937 bis etwa 1940 produziert. Die Militärmaschine war mit der Art.Nr. 8021/ 41G erhältlich.

An der Seite des Beiwagens prangt noch das alte Märklin-Logo, eine stilisierte Lokomotive in Form eines m mit einer Rauchfahne.

Am Schutzblech des Beiwagens war mal hinten eine Ecke abgebrochen, wurde aber wieder angeklebt, vorne fehlt eine kleine Ecke.
Wie man vielleicht erkennen kann, war die Gabel des Motorrads auch mal abgebrochen, wurde aber vermutlich mit Sekundenkleber neu fixiert.
 
Die Prägung unter dem Beiwagen lässt keine Zweifel zu wer das Modell produziert hat.

Beiwagen und Tank beim Motorrad weisen kleine Risse durch Zinkfraß auf, das Modell ist aber noch insgesamt stabil.

Wie man unschwer erkennen kann fehlen der Sattel und ein Gepäckträger.
Diese Teile sind aus einen dünnen Blech gefertigt und werden auf die Federbeine der Gabel aufgesetzt.
Jüngst habe ich mir eine Original Beifahrerfigur dazu gekauft.

Die Figur hat zwar eine etwas andere Farbe als der vorhandene Fahrer aber das stört mich nicht.

Sitzt, passt, wackelt und hat Luft.

Vielleicht werde ich das Modell doch irgendwann mal restaurieren?
Oder es findet sich jemand, der sich das zutraut und das entsprechende Knowhow besitzt.

Ansonsten finde ich nach wie vor, dass das Märklin Motorrad ein tolles Stück Zeitgeschichte ist.

Vergleicht man Fahrer und Beifahrer, muss man leider feststellen, dass der Beifahrer eher ein Winzling ist.
Was sich die Modellbauer damals wohl dabei gedacht haben?
Oder handelt es sich um ein Kind im Beiwagen?


Vor einiger Zeit wurde so eine Maschine mal bei ebay angeboten. der Anbieter hat mir die Freigabe der Angebotsfotos erteilt und ich kann und darf diese hier als Reverenz zeigen.

Hier sieht man sehr schön die geschwungenen Lenkerenden.

Auch hier gibt es schon einige Materialrisse und man bekommt einen Eindruck wie die Maschine mit dem entsprechenden MG aussieht.

Des weiteren zeigt die Maschine noch die Sattel-Gepäckträger Kombination, die man vielleicht bei meinem Modell ggf durch Blech oder Pappe ersetzen kann?

Die feine Schwinge und der Rahmen ist gebrochen.

und unten drunter fehlt die Verbindung von Motorrad und Beiwagen. Darum steht die hintere Achse auch zu weit heraus.

Das folgende Motorrad ist schon sehr alt und aus Masse. Darunter versteht man ein Gemisch aus Holzmehl. Leim, Leinöl, Baumharz, Papier und ähnlichem.
Bekannt wurden Massefiguren vor allem durch die Firma Hausser/Elastolin, Lineol oder auch Leyla.
Wer das Märklin-Motorrad gefertigt hat, weiß ich nicht.
Vermutlich wurde die Figur noch während des Krieges oder etwas später produziert?

Das Motorrad gehört in eine Geschenkpackung von Märklin, in der noch weitere Gepäckstücke enthalten waren wie z.B. ein Flaschenkorb, eine Truhe, Pakete, ein Korb und ein Fass.
Unter der Art.Nr. 2730 G war es im Handel erhältlich.

Das Modell ist komplett aus Masse. Lediglich der Lenker und der Ständer sind aus Draht.

Das Motorrad ist bis auf die Reifen fein bemalt und anschließend klar lackiert.

Massefiguren werden zumeist aus zwei Hälften abgeformt, luftgetrocknet, zusammen geklebt, versäubert und anschließend bemalt. Dadurch wirken die Modelle wie aus einem Guss.

Da es sich um Ladegut handelt gibt es dazu natürlich auch keinen Fahrer.

Bevor die Masse austrocknet werden Drahtgeflechte zur Stabilität oder wie hier als Ständer und Lenker eingelegt.

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